RS-Virus (RSV)
Das RS-Virus ist ein weltweit vorkommender Erreger, der akute Atemwegsinfektionen der oberen sowie der unteren Atemwege verursachen kann. Von Erkältungssymptomen bis hin zur Lungenentzündung füllt eine Infektion mit RSV in den Herbst- und Wintermonaten die Arztpraxen. Vor allem Säuglinge, kleine Kinder und ältere Menschen mit Vorerkrankungen sind häufiger von einem schweren Verlauf der Erkrankung betroffen. RSV steht für Respiratorisches Synzytial-Virus und wird umgangssprachlich oft als RS-Virus bezeichnet.
Wie sich eine Infektion mit dem RS-Virus zeigt, welche Behandlung sinnvoll ist und wie Sie selbst vorbeugen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Die Fachärztinnen und Fachärzte der Schön Kliniken klären ganzheitlich über das Krankheitsbild auf und informieren über die nächsten Schritte bei einer RSV-Infektion. Sie benötigen weitere Informationen? Nehmen Sie Kontakt mit unseren Expertinnen und Experten auf – wir freuen uns, Ihnen weiterzuhelfen!
RS-Virus (RSV)-Behandlung
Symptomatische Therapie bei RSV-InfektionBisher gibt es keine gezielte Behandlung der akuten Atemwegserkrankung, weshalb die Therapie symptomatisch angelegt ist. Das bedeutet, es werden die individuellen Symptome der Patientin / des Patienten gelindert. Diese sind in den meisten Fällen Husten, Schnupfen sowie Fieber. Eine RSV-Erkrankung dauert meist etwa drei bis zwölf Tage.
Konservative Behandlung
- ausreichend (Bett-)Ruhe
- ausreichend Flüssigkeit (am besten Wasser und Tee); das erleichtert das Abhusten des Schleims
- Nasenspray: Lösungen mit Kochsalz können helfen, den Nasenraum freizuhalten, insbesondere bei kleinen Kindern
- fiebersenkende Mittel sowie altersangepasste Medikamente, beispielsweise gegen Halsschmerzen
Bei schweren Erkrankungen an RSV kann ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig werden. Gerade wenn die Patientin / der Patient große Schwierigkeiten beim Atmen hat oder kleine Kinder Nahrung und Flüssigkeit beim Husten erbrechen, empfehlen wir eine fachärztliche Beurteilung. Diese Maßnahmen sind bei einem Krankenhausaufenthalt mit RSV-Infektion möglich:
- intravenöse Flüssigkeitszufuhr
- Unterstützung beim Atmen durch die Gabe von Sauerstoff
- Nasenspülung mit einer Kochsalzlösung, um die oberen Atemwege freizuhalten
- Inhalationen mit Schleimlösern und bronchialerweiternden Medikamenten
Die Gabe von Antibiotika ist bei RSV nicht wirksam. Antibiotika wirken lediglich bei bakteriellen Infekten, nicht bei viralen Infekten. Liegt allerdings zeitgleich zur RSV-Infektion eine bakterielle Infektion vor, werden Antibiotika eingesetzt.
RSV verläuft in der Regel mild, allerdings besteht bei bestimmten Personengruppen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Um diese Personen möglichst gut zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
RSV-Impfung
Inzwischen liegen Impfstoffe gegen RSV vor, die Menschen ab dem 60. Lebensjahr und Schwangeren in der 24. bis 36. Schwangerschaftswoche verabreicht werden können. Ein solcher Impfstoff kann Kinder unter sechs Monaten vor schweren Verläufen schützen. Unsere Expertinnen und Experten beraten Sie gerne dazu.
Passive Immunisierung
Für früh- und reifgeborene Kinder existieren momentan zwei verschiedene Ansätze zur passiven Immunisierung – ein Ansatz betrifft das ungeborene Kind, ein weiterer behandelt das geborene Kind.
- Passive Immunisierung vor der Geburt: Dabei erhält die Mutter eine Injektion mit aktivem RSV-Impfstoff (s. o.) – die gebildeten Antikörper gelangen über den Körper der Mutter in die Plazenta; und so zum ungeborenen Kind. Dieses soll nach der Impfung der Mutter von der Geburt bis zu einem Alter von etwa sechs Monaten vor einer schweren RSV-Infektion geschützt sein.
- Passive Immunisierung nach der Geburt: Früh- und neugeborene Hochrisikopatientinnen und Hochrisikopatienten können nach der Geburt eine passive Immunisierung mithilfe monoklonaler Antikörper erhalten. Hier gibt es aktuell zwei passive Impfstoffe, die den Kindern (teils wiederholt) injiziert werden. Mittlerweile wird an der Zulassung einer vorbeugenden passiven Impfung für alle Neugeborenen – also auch außerhalb der Risikogruppen – gearbeitet.
Verbreitung vermeiden
Um die Gesundheit von gefährdeten Gruppen und medizinischem Pflegepersonal zu schützen, sind neben einer frühen Diagnose auch Hygieneregeln maßgeblich. Achten Sie auf folgende Aspekte:
- Maske: Ist es für infizierte Personen nicht möglich, zu Hause zu bleiben, ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes außerhalb des Hauses sinnvoll, vor allem in Menschengruppen.
- Händewaschen: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig, vor allem nach Husten, Niesen und Naseputzen.
- Hust- & Niesetikette: Husten und niesen Sie in ein Taschentuch oder Ihre Armbeuge.
- Flächen & Gegenstände reinigen: Kommen zum Beispiel Oberflächen oder Spielzeuge mit dem Erreger in Kontakt, ist es empfehlenswert, diese zu reinigen.
- COVID-19-Schutzrichtlinien: Die bekannten Maßnahmen aus der Corona-Pandemie können im privaten und beruflichen Rahmen dabei helfen, gefährdete Gruppen optimal zu schützen.