Schließen  
Kontaktieren Sie uns
+49 8051 695-2060
Weiter
Weiter
+49 8051 695-2060
Online Termin buchen
Weiter
Kontakt aufnehmen
Weiter

Prävention psychischer Erkrankungen

So können Sie vorbeugen

Psychische Erkrankungen wie Essstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen oder Depressionen entstehen oft schleichend. Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, das Risiko einer Erkrankung zu senken. Hier erfahren Sie, wie Sie aktiv vorbeugen können – sowohl als Betroffene als auch als Angehörige.

Tipps für Betroffene: Wie Sie Ihre psychische Gesundheit stärken

1. Stressbewältigung und Achtsamkeit fördern

Chronischer Stress ist ein bedeutender Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Methoden wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung helfen, den Stresspegel zu senken. Achten Sie zudem auf regelmäßige Erholungszeiten und vermeiden Sie Überforderung.

2. Ein stabiles soziales Umfeld aufbauen

Soziale Isolation kann psychische Probleme verstärken. Pflegen Sie Freundschaften, suchen Sie den Austausch mit Familie, Kolleginnen und Kollegen und scheuen Sie sich nicht, über belastende Themen zu sprechen.

3. Gesunde Ernährung und Bewegung

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung haben nachweislich positive Effekte auf die psychische Gesundheit. Bewegung setzt Glückshormone frei, während eine gesunde Ernährung das Nervensystem stabilisiert.

4. Spezifische Präventionsmaßnahmen für verschiedene Erkrankungen

Essstörungen:

  • Entwickeln Sie ein gesundes Verhältnis zum Essen, vermeiden Sie extreme Diäten.
  • Achten Sie auf intuitive Ernährung und einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln.
  • Reflektieren Sie über Körperbild und Selbstwert, um ungesunde Vergleichsmuster zu vermeiden.

Angststörungen:

  • Führen Sie gezielte Entspannungstechniken aus wie Atemübungen oder autogenes Training.
  • Setzen Sie sich in kleinen Schritten bewusst angstauslösenden Situationen aus.
  • Reduzieren Sie Koffein und Alkohol, da diese Angstzustände verstärken können.

Zwangsstörungen:

  • Fördern Sie eine strukturierte Alltagsroutine, um Kontrollverlustgefühle zu minimieren.
  • Identifizieren Sie wiederkehrende Zwangsgedanken und hinterfragen Sie deren Rationalität.
  • Nutzen Sie Ablenkungsstrategien und bewusste Unterbrechungen von Zwangshandlungen.

Depressionen:

  • Sorgen Sie für eine geregelte Tagesstruktur mit festen Schlafenszeiten.
  • Setzen Sie sich erreichbare, kleine Ziele und belohnen Sie sich für Fortschritte.
  • Reduzieren Sie Grübelzwang durch positive Aktivitäten wie Hobbys oder kreative Tätigkeiten.

5. Negative Gedanken hinterfragen

Kognitive Verzerrungen und destruktive Denkmuster können psychische Erkrankungen begünstigen. Ein Dankbarkeitstagebuch oder Techniken aus der kognitiven Verhaltenstherapie helfen, negative Gedanken zu hinterfragen und durch realistischere Überzeugungen zu ersetzen.

6. Frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Wenn Sie merken, dass Ängste, Zwangsgedanken oder depressive Verstimmungen überhandnehmen, scheuen Sie sich nicht, frühzeitig mit einer Therapeutin beziehungsweise einem Therapeuten oder einer Beratungsstelle zu sprechen. Je früher Sie Unterstützung suchen, desto besser sind die Heilungschancen.

Empfehlungen für Angehörige: So können Sie Betroffene unterstützen

1. Sensibilität und Verständnis zeigen

Häufig fällt es Betroffenen schwer, über ihre Probleme zu sprechen. Zeigen Sie Einfühlungsvermögen, hören Sie aktiv zu und vermeiden Sie Urteile oder Vorwürfe.

2. Psychische Gesundheit enttabuisieren

Sprechen Sie offen über psychische Erkrankungen, um Betroffenen die Angst vor Stigmatisierung zu nehmen. Dies hilft, eine Kultur des Verständnisses zu schaffen, in der sich Erkrankte eher Hilfe suchen.

3. Praktische Unterstützung leisten

Bieten Sie Ihre Hilfe im Alltag an, sei es durch gemeinsame Aktivitäten, Unterstützung bei Arztbesuchen oder einfach durch Ihre Präsenz. Manchmal hilft es, für die betroffene Person kleine Aufgaben zu übernehmen, die ihr momentan schwerfallen.

4. Grenzen respektieren

Auch wenn Sie helfen möchten – es ist wichtig, dass Sie die Eigenverantwortung der Betroffenen respektieren. Drängen Sie nicht auf Lösungen, sondern bieten Sie Ihre Unterstützung an, wenn sie gewünscht ist.

5. Eigene Belastung im Blick behalten

Die Unterstützung eines psychisch erkrankten Menschen kann herausfordernd sein. Achten Sie auf Ihre eigene psychische Gesundheit, ziehen Sie klare Grenzen und holen Sie sich selbst Unterstützung, wenn nötig. Selbsthilfegruppen für Angehörige können wertvolle Entlastung bieten. 

Wann ist eine professionelle Behandlung notwendig?

 Es gibt Warnsignale, die darauf hinweisen, dass eine ambulante oder stationäre Behandlung in einer Klinik erforderlich sein kann:

    • Anhaltende oder zunehmende Symptomatik: Wenn Ängste, Zwänge oder depressive Verstimmungen über Wochen bestehen oder sich verschlimmern.
    • Beeinträchtigung des Alltags: Wenn Beruf, Familie oder soziale Kontakte massiv unter den Symptomen leiden.
    • Selbstverletzendes Verhalten oder Suizidgedanken: In diesem Fall ist sofortige professionelle Hilfe notwendig.
    • Keine Besserung trotz eigener Maßnahmen: Wenn Betroffene trotz Selbsthilfetechniken keine Erleichterung spüren.
    • Starke körperliche Auswirkungen: Besonders bei Essstörungen können erheblicher Gewichtsverlust oder Mangelerscheinungen eine medizinische Behandlung notwendig machen.

    Professionelle Behandlungsmöglichkeiten und Therapieformen

    Es gibt verschiedene Therapieformen, die je nach Erkrankung und individueller Situation zum Einsatz kommen:

    • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Diese evidenzbasierte Methode hilft, schädliche Denkmuster zu erkennen und durch realistische Gedanken zu ersetzen.
    • Tiefenpsychologie: Eine tiefenpsychologische Therapieform, die unbewusste Konflikte und Kindheitserfahrungen als Ursache für psychische Erkrankungen betrachtet.
    • Systemische Therapie: Betrachtet psychische Probleme im Zusammenhang mit Beziehungen und dem sozialen Umfeld.
    • Medikamentöse Behandlung: In einigen Fällen können Antidepressiva, Angstlöser oder andere Medikamente sinnvoll sein.
    • Achtsamkeits- und Entspannungstherapien: Methoden wie Meditation oder MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) helfen bei Stressbewältigung und emotionaler Regulierung.
    • Klinische Behandlung: Bei schweren Symptomen kann ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Klinik notwendig sein.
    • Digitale Gesundheitsanwendungen und Onlinetherapie: Plattformen wie MindDoc bieten niedrigschwellige Unterstützung durch digitale Selbsthilfeprogramme, Onlinetherapie und psychologische Beratung per App oder Videochat. Sie können eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Therapie darstellen oder als erster Schritt zur professionellen Hilfe genutzt werden.

    Fazit: Frühzeitige Prävention ist entscheidend

    Psychische Erkrankungen lassen sich oft durch präventive Maßnahmen und rechtzeitige professionelle Hilfe abmildern oder sogar vermeiden. Wichtig ist, sich frühzeitig mit der eigenen psychischen Gesundheit auseinanderzusetzen und auf Warnsignale zu achten. Angehörige können eine wertvolle Unterstützung sein, sollten aber auch auf deren eigene Belastung achten. Wenn Symptome den Alltag massiv beeinträchtigen, ist eine professionelle Behandlung der beste Weg.

    Sie benötigen einen Therapieplatz?

    Wenn Sie auf der Suche nach einem stationären Therapieplätze in einer psychosomatischen Klinik der Schön Klinik Gruppe sind, hilft Ihnen die Schön Klinik Beratung gerne weiter. Alle notwendigen Informationen erhalten Sie hier: