Zwerchfellbruch
Von Zwerchfellbruch (Hiatushernie) sprechen wir, wenn sich Teile des Magens, seltener auch anderer Organe, durch das Zwerchfell aus dem Bauch- in den Brustraum schieben. Bei den meisten Brüchen dieser Art ist das „Schlupfloch“ die Stelle, an der die Speiseröhre (Ösophagus) in den Magen eintritt (Hiatus oesophageus). Einmal durchgebrochen gleitet der Magen meist zwischen dem neuen und seinem angestammten Platz hin und her, die Verschiebung kann aber auch zum Dauerzustand werden. Anders als etwa Leisten- oder Nabelbrüche sind Zwerchfellbrüche nicht von außen sichtbar. Daher sprechen wir auch von „inneren Hernien“.
Ob und wie eine Hiatushernie (Hiatus = griechisch: Lücke; Hernie = griechisch: Knospe) behandelt werden muss, hängt von den Beschwerden und Komplikationen ab, die sie verursacht. Unsere Spezialisten in den Schön Kliniken beraten Sie gerne über Therapie-Optionen. Für die Operation einer Hernie sind wir optimal ausgestattet.
Welche Formen von Zwerchfellbrüchen gibt es?
Fachleute unterscheiden verschiedene Formen innerer Brüche:
- Typ I: axiale Hernie (Gleithernie):
Ein mehr oder weniger großer Abschnitt des oberen Magens verlagert sich senkrecht nach oben und liegt dann über dem Zwerchfell. Weil der durchgetretene Teil oft zwischen Bauch- und Brustraum hin und her rutscht, spricht man auch von einer Gleithernie.
90 Prozent der Hernien des Zwerchfells gehören zu dieser Form. - Typ II: paraösophageale Hernie:
Der Mageneingang bleibt zwar unterhalb des Zwerchfells, aber ein unterschiedlich großer Magenanteil schiebt sich neben die Speiseröhre in den Brustraum. Diese Form eines Zwerchfellbruchs ist selten, kann aber zu schweren Komplikationen führen. - Typ III: „Upside-down-Magen“:
Mit der Zeit schieben sich weitere Magenanteile seitlich der Speiseröhre in den Brustraum. Im Extremfall liegt der Magen komplett über Kopf (upside down) im Brustkorb. - Typ IV: Hernie:
Bei diesem seltenen, sehr großen Zwerchfellbruch treten auch Teile von Milz und Dickdarm in die Brusthöhle über. - Extrahiatale Hernien
Mit diesem Begriff werden seltene Zwerchfellbrüche bezeichnet, bei denen sich Organe des Bauchraums durch andere Stellen im Zwerchfell als den Hiatus oesophageus in den Brustraum schieben. So können sich zum Beispiel Darmschlingen durch eine defekte Verbindungsstelle von Zwerchfell und Brustbein in den Brustraum verlagern.
Zwerchfellbruch bei Neugeborenen
Ein Sonderfall ist der angeborene Zwerchfellbruch bei Neugeborenen: Er kann aus bisher nicht geklärten Gründen in der achten bis zehnten Schwangerschaftswoche entstehen. Für das Kind ist diese Entwicklungsstörung lebensbedrohlich, denn die eingedrungenen Magenanteile verdrängen Herz und Lunge im noch winzig kleinen Brustraum. Hinzu kommt, dass sich der Lungenflügel auf der betroffenen Seite meist nicht richtig entwickeln kann.
Die intensivmedizinische und meist operative Behandlung der Kleinen gehört in die Hände erfahrener Fachärztinnen und Fachärzte. Eine operative Korrektur ist in bestimmten Fällen schon vorgeburtlich (intra-uterin) an spezialisierten Zentren möglich.
Spezialisierte Kliniken für Zwerchfellbruch
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