Burnout
Mit uns finden Sie zu neuen Kräften
Ob Hausfrau, Manager oder Lehrer – es kann jeden treffen. Wer unter Burnout leidet, fühlt sich ausgebrannt, leer und kraftlos. Während die Leistungsfähigkeit abnimmt, nehmen die emotionale Erschöpfung und die Angst vor dem Scheitern zu. Betroffene fühlen sich vollkommen überfordert und überflutet von einer Fülle von Erwartungen, die andere stellen. Auch ihren eigenen Ansprüchen können sie nicht mehr genügen.
In den Schön Kliniken unterstützen wir Sie dabei, Ihre anhaltende Erschöpfung (Burnout-Syndrom) zu überwinden. Mit einem individuellen Therapieprogramm helfen wir Ihnen, Strategien und Einstellungen zu entwickeln, mit denen Sie Belastungssituationen in Zukunft besser bewältigen können.
Unser Burnout Selbsttest gibt Ihnen eine erste Einschätzung, ob eine Erkrankung bei Ihnen vorliegen kann.
Ursachen & Symptome
Was ist ein Burnout-Syndrom?Mittlerweile sind wir es fast gewohnt, den Begriff Burnout-Syndrom im Sinne der Diagnose einer psychischen Erkrankung zu verwenden. Dabei ist das Burnout-Syndrom ein relativ junger Begriff ohne medizinische Tradition – beispielsweise im Gegensatz etwa zur Depression, die schon von den alten Griechen beschrieben wurde.
Nach der am weitesten verbreiteten Definition bezeichnet das Burnout-Syndrom einen Zustand andauernder Erschöpfung infolge von anhaltender Überlastung, die charakterisiert ist durch die folgenden drei Merkmale:
- emotionale Erschöpfung
- erhöhte Reizbarkeit und zwischenmenschliche Distanzierung
- (selbst eingeschätzter) Verlust der eigenen Leistungsfähigkeit
Dabei handelt es sich beim Burnout-Syndrom nicht um eine etablierte Diagnose. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) vertritt die Position, dass es sich hierbei um einen Risikozustand für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung handelt. Ob oder welche Diagnose jedoch als Folge einer solchen Überlastung vorliegt – in vielen Fällen handelt es sich um eine depressive Entwicklung –, gilt es jedoch fachärztlich bzw. durch einen approbierten Psychotherapeuten abzuklären.
Wie dem auch sei: Psychische Erkrankungen gehören mittlerweile zu den häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Beruflicher Stress und Überlastung sind sehr häufig von zentraler Bedeutung für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer psychischen Störung. Viele Betroffene erleben sich als ausgebrannt und in ihrer Belastbarkeit deutlich eingeschränkt. Viele machen sich auch Sorgen um ihre weitere Erwerbsfähigkeit.
Psychotherapeutische Angebote mit Fokus auf den Umgang mit beruflichem Stress können hier entlastend wirken und Auswege aufzeigen. Unter gezielter Berücksichtigung der auslösenden beruflichen Belastungen kann die Therapie helfen, die Alltags- und Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen und einer erneuten Überlastung vorzubeugen.
Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen für die Entwicklung von chronischem beruflichem Stress und einem Burnout-Syndrom. Zu unterscheiden sind dabei zunächst persönliche Faktoren wie der eigene Umgang mit Stress, die persönliche Resilienz, der eigene Gesundheitszustand (inkl. Alter) und private Ausgleichsressourcen („individuelle Ebene“).
Hinzu kommen betriebliche Belastungsfaktoren wie Merkmale der Tätigkeit selbst, z. B. das Ausmaß der Anforderungen, verfügbare Unterstützungsquellen bei der Arbeit, die Gestaltung von Führung im Unternehmen, Fairness der Arbeitsverteilung oder besondere Belastungen wie Personalabbau oder betriebliche Umstrukturierungsmaßnahmen („betriebliche Ebene“). Darüber hinaus wirken gesellschaftliche Einflüsse („gesellschaftliche Ebene“) wie Digitalisierung, zusätzliche Belastungen im Rahmen der Pandemie, Arbeitsplatzsicherheit, Folgen der zunehmenden Digitalisierung oder der Einfluss von Reformen (z. B. im Lehrberuf).
Abbildung 1 veranschaulicht die verschiedenen Belastungsebenen im Beruf. Psychotherapeutische Interventionen setzen naturgemäß primär auf der „individuellen „Ebene“ an, gegebenenfalls können auch gezielte Empfehlungen für die betriebliche Ebene gegeben werden, z. B. im Rahmen von Empfehlungen zur stufenweisen beruflichen Wiedereingliederung nach längerer Zeit der Arbeitsunfähigkeit.
Viele Betroffene achten kaum oder gar nicht auf ihre eigenen psychischen und körperlichen Grenzen.
Ausschlaggebend ist oft auch die Einstellung zur eigenen Leistung bei der Arbeit und im Alltag. Typisch ist ein hohes Bedürfnis, den eigenen hohen Ansprüchen zu genügen, sowie nach Wertschätzung und Anerkennung. Beispiele:
- Hohe persönliche Standards (z. B. „Ich setze mir höhere Ziele als die meisten meiner Kollegen.“)
- Wertverlust und Versagen (z. B. „Wenn ich bei meiner Arbeit versage, dann bin ich als ganzer Mensch ein Versager.“)
- Abhängigkeit von Sympathie (z. B. „Es ist mir sehr wichtig, dass andere Menschen mögen, was ich tue.“)
- Misserfolg auf die eigene Person beziehen (z. B. „Ich gebe mir gewöhnlich die Schuld, wenn sich Dinge nicht gut entwickeln.“)
- Meidung von sozialer Unterstützung (z. B. „Wenn ich um Unterstützung bitte, dann ist das ein Zeichen von Inkompetenz und Schwäche.“)
- Absicherung und Risikovermeidung (z. B. „Etwas spontan ausprobieren zu müssen, wäre schrecklich, denn es könnte ein Reinfall werden.“)
- Geringes Kompetenzerleben (z. B. „Ich werde es nie schaffen, dieses Problem zu lösen.“)
- Hohe Erwartungen an andere (z. B. „Ich kann doch wohl erwarten, dass andere mich genauso freundlich und zuvorkommend behandeln, wie ich es tue.“)
Im Laufe der Zeit wächst der Frust. Die Betroffenen nehmen ihre große Erschöpfung erst wahr, wenn die Stimmung von Euphorie in Resignation umschlägt. Ein Gefühl innerer Leere breitet sich aus. Als Erstes fällt Freunden und Familie meist die erhöhte Reizbarkeit der betroffenen Person auf. Sehr häufig kommen zwischenmenschliche Konflikte im Berufs- und Privatleben hinzu, die die Situation zusätzlich verschärfen.
Zu den Auslösern gehören unter anderem zu große Arbeitsbelastung, hoher Zeit- und Termindruck sowie mangelnde Mitspracherechte und Kommunikation im Betrieb. Viele haben auch das Gefühl, viel mehr in den Beruf zu investieren als sie an Gehalt, Sicherheit des Arbeitsplatzes, beruflichem Aufstieg und Wertschätzung zurückbekommen (berufliche Gratifikationskrise).
Sehr viele körperliche und psychische Symptome werden mit chronischem Arbeitsstress und Burnout in Verbindung gebracht. Dabei handelt es sich meist um unspezifische Symptome, die zunächst nicht mit einer spezifischen Erkrankung in Verbindung gebracht werden können.
Typisch ist vor allem das Gefühl, „ausgebrannt“ zu sein. Trotz immer längerer Pausen oder Erholungsphasen schaffen es Patienten mit chronischem beruflichem Stress und Burnout nicht, dieses Gefühl ohne professionelle Hilfe wieder loszuwerden.
Wenn Sie mehrere der folgenden Überlastungssymptome erleben, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen:
- Erschöpfung
- Energiemangel
- anhaltende Müdigkeit
- Schlafstörungen
- verminderte Leistungsfähigkeit
- Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
- Entscheidungsunfähigkeit
- verminderte Initiative und Fantasie
Körperliche Beschwerden:
- häufigere Erkältungen
- Muskelverspannungen
- Schlafstörungen
- Atembeschwerden
- Engegefühl in der Brust
- Schwindel
- Magen-Darm-Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Tinnitus
- sexuelle Probleme
- Schwitzen
- Müdigkeit
Weitere Anzeichen:
- Gleichgültigkeit
- Desillusionierung
- Neigung zum Weinen
- Schwächegefühl
- Ruhelosigkeit
- Verlust an Empathie
- Zynismus
- Verlust von Idealismus
- Verbitterung
- Partnerschafts- und/oder Familienprobleme
Warnsignale werden von Betroffenen vielfach lange ignoriert. Sei es, weil sie die Symptome tatsächlich nicht wahrnehmen oder sie nicht wahrhaben wollen. So entsteht ein schleichender Prozess: Es kann lange dauern, bis sich ein Burnout-Syndrom voll entwickelt.
Nehmen Sie die folgenden Warnsignale ernst und suchen Sie Hilfe:
- Gefühl der Unentbehrlichkeit
- Gefühl, nie genug Zeit zu haben
- Hyperaktivität
- nicht Nein sagen können
- freiwillige unbezahlte Mehrarbeit
- Konzentrationsstörungen
- Entscheidungsschwierigkeiten
- Ungenauigkeiten
- Schwierigkeiten bei der Ausführung komplexer Aufgaben
- Tagträume (Fluchtfantasien)
- Unzufriedenheit mit den eigenen Leistungen
- abnehmende Freundlichkeit
- Gefühl fehlender Anerkennung und Wertschätzung
- Humorlosigkeit
- Schuldgefühle
- unbestimmte Angst und Nervosität
- Unruhe
- Selbstmitleid
- Misstrauen
- Rückzug aus privaten Kontakten
- Partnerschafts- und Eheprobleme
- Sportunfälle
- erhöhter Alkoholkonsum
- erhöhter Tablettenkonsum
- häufiger Blick auf die Uhr bei der Arbeit
- Belohnung durch Einkaufen
- vermehrte Konflikte mit Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzten oder Schülerinnen und Schülern
- verändertes Essverhalten
Diagnostik
Beispiel: Fragebogen zu arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern (AVEM)
Dieser Fragebogen ist ein gutes Instrument, um gesundheitsgefährdende Verhaltensmuster im Umgang mit beruflichem Stress aufzudecken. Ihre Antworten geben Aufschluss über Ihr Arbeitsengagement, Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber beruflichen Belastungen sowie Ihre aktuelle Gefühlslage. Die Antworten gebenauch Auskunft darüber, wie Sie mit schwierigen Situationen umgehen. Sollte sich hier ein Risikomuster zeigen, können wir in der anschließenden Therapie gezielt an Ihrem Umgang mit Stress arbeiten.