FAQ - Frequently Asked Questions zur Strahlentherapie

Eine Tumorbehandlung ist kein alltäglicher medizinischer Eingriff. Auf dieser Seite möchten wir die Fragen beantworten, die am Häufigsten in diesem Kontext auftreten und zum Beispiel erklären, welche Nebenwirkungen eine Strahlentherapie hat, welche Arten von Bestrahlung es gibt und wie eine Bestrahlung abläuft.

Was ist eine Strahlentherapie?

Eine Strahlentherapie – in der Fachsprache Radiotherapie genannt – gehört neben der Chemotherapie und der Operation zu den drei Möglichkeiten, Tumorerkrankungen zu behandeln. Ziel der Strahlenbehandlung ist es, diese Tumore möglichst zu zerstören. Dazu wird ionisierende Strahlung ausschließlich auf die erkrankten Bereiche des Körpers abgegeben.

Diese Strahlung schädigt die Tumorzellen, so dass diese im Idealfall absterben. Dabei werden gesunde Körperzellen zu Teil ebenfalls erfasst. Im Gegensatz zur Tumorzelle kann eine funktionsfähige Körperzelle die Schädigung durch die Bestrahlung reparieren. Der positive Effekt: Auf Krebszellen wirkt sich die Bestrahlung stärker aus als auf gesunde Zellen.

Um den Effekt der Bestrahlung zu steigern, kann diese im Sinne einer multimodalen Therapie mit einer Immun- und/oder Chemotherapie kombiniert werden.

Bestrahlt werden neben der Tumorregion auch die zugehörigen Lymphknotenstationen.

Welche Nebenwirkungen mit einer Radiotherapie einhergehen können sowie alles zum Ablauf und der Dauer einer Bestrahlung erfahren Sie hier.

Wie lange dauert eine Bestrahlungstherapie?

Die Strahlenbehandlung erfolgt in mehreren Sitzungen. Diese werden Fraktionen genannt und im Regelfall an jedem Werktag abgestrahlt werden. Da es für jede Tumorsorte genaue Vorschriften bzgl. der Menge an notwendiger Bestrahlung gibt, ergeben sich unterschiedlich lange Bestrahlungszeiträume von etwa 2 – 8 Wochen.

Was muss ich bei einer Strahlentherapie beachten?

Eine Strahlentherapie als solche ist nicht schmerzhaft. Das bestrahlte Gewebe wird nicht radioaktiv sodass es keine Kontaktbeschränkungen zu anderen Personen gibt.  Im Zeitraum der Therapie dürfen Sie gemäß ihrer eigenen Belastbarkeit körperlich aktiv bleiben. Von ihrem Befinden hängt auch ihre Fahrtüchtigkeit ab. Prinzipiell sollten sie bei einer Tumorerkrankung im Gehirn nicht selbst Auto fahren.

Aufgrund einer möglichen Hautbelastung bei Bestrahlung sollte die Haut keinen unnötigen chemischen oder mechanischen Reizen ausgesetzt sein. Vermeiden Sie Deo, Parfum, Duschgels/Shampoo und Cremes/Salben im Bestrahlungsbereich. Duschen oder Reinigung mit klarem Wasser ist hingegen gestattet. Erhalten Sie nach Möglichkeit die Markierungen für die Bestrahlung. Verzichten Sie auf enge, scheuernde Kleidung. Abhängig von der bestrahlten Region kann es besondere Empfehlungen für die Ernährung geben. Hinweise hierzu erhalten Sie im Aufklärungsgespräch.

Verzichten Sie auf jeden Fall auf Alkohol und Nikotin.

Was passiert nach der Strahlentherapie?

Die weitere Kontrolle des Tumors wird meist durch Hausarzt oder Facharzt/Onkologe durchgeführt. Die Strahlentherapeuten kontrollieren über einen Zeitraum von 5 Jahren nach Abschluss der Bestrahlung jährlich, ob es zu Spätreaktionen auf die Bestrahlung gekommen ist.

Strahlentherapie: Ablauf & Dauer

Im Aufklärungsgespräch vor Beginn der eigentlichen Bestrahlung werden zunächst alle Details Ihrer Therapie besprochen und offenen Fragen geklärt. Im Anschluss erfolgt eine Computertomografie zur Bestrahlungsplanung, um die Bestrahlung möglichst exakt für den jeweiligen Körper definieren zu können. Die Medizinphysik erstellt dann einen Bestrahlungsplan für die tägliche Bestrahlung. Zur Erleichterung der Einstellung am Bestrahlungsgerät erhalten alle Patienten Hautmarkierungen im Bestrahlungsbereich.

Die Bestrahlung selbst führen Medizintechnologinnen und Medizintechnologen der Radiologie (MTR) durch.

Der Ablauf der täglichen Bestrahlung in der Übersicht:

  • Die zu bestrahlende Region wird entkleidet.
  • Lagerung und Ausrichtung des Patienten auf der Bestrahlung Tisch anhand der Lagerungsmarkierungen.
  • Gegebenenfalls Korrektur der Lagerung mithilfe regelmäßiger Kontrollaufnahmen, wenn diese nicht mit der Lagerung beim Planung-CT übereinstimmt.
  • Voll automatische Bestrahlung mit Rotation des Gerätes um die betroffene Körperregion herum, Dauer etwa 5-10 Minuten.
  • Verlassen des Bestrahlungstisches nach Abschluss der Bestrahlung.
  • Über Kameras und eine Sprechanlage ist ein ständiger Austausch mit den MTR möglich.

Nebenwirkungen: Was sind die Folgen einer Bestrahlung?

Eine Strahlentherapie kann nur in der Region Wirkung zeigen, die bestrahlt wird. Der größte Teil des Körpers bleibt also unbeeinträchtigt. Man unterscheidet zwischen akuten und späten Bestrahlungsreaktionen. Akute Reaktionen treten während der Bestrahlung auf und verschwinden wieder. Späte Reaktionen entwickeln sich in den Monaten und Jahren nach Abschluss der Bestrahlung und sind dann dauerhaft.

Generell kann es unter Bestrahlung zu Erschöpfung und Appetitlosigkeit kommen.

Je nach bestrahlten Körperregionen können unterschiedliche weitere akute Beschwerden auftreten:

  • Bestrahlung am Kopf: Hautrötungen, Schuppung, Haarverlust, Schleimhautreizungen im Mund/Nase/Rachen mit Geschmacksveränderungen, Mundtrockenheit und Schluckbeschwerden
  • Bestrahlung am Hals: Hautrötungen, Schleimhautentzündungen (Mund, Speiseröhre), Schluckbeschwerden, Heiserkeit
  • Bestrahlung der Brust: Hautrötungen, Schwellung der Brust
  • Bestrahlung der Lunge: Husten, Auswurf, Atembeschwerden, Schluckbeschwerden
  • Bestrahlung am Bauch: Übelkeit, Erbrechen, Blähungen Durchfall
  • Bestrahlung im Becken: Vermehrter Harn- und Stuhldrang, Blähungen, Schmerzen beim Wasserlassen/Stuhlgang, Durchfall
  • Bestrahlung der Hände oder Füße: trockene, juckende, gerötete Haut

Späte Reaktionen auf die Bestrahlung können sein:

  • Verfestigung der Haut, Durchscheinen feiner Äderchen, Hautverfärbungen, dauerhafter Haarausfall
  • dauerhafte Mundtrockenheit, bleibende Geschmacksveränderungen
  • dauerhafte Heiserkeit
  • Formveränderungen der Brust, Verfestigung des Brustdrüsenkörpers
  • Vernarbungen der Lunge mit Atemnot
  • lang anhaltende Verdauungsbeschwerden
  • chronische Blasen- oder Darmentzündung

Alle aufgelisteten Reaktionen sind mögliche, aber nicht zwingend auftretende Veränderungen. Aufgrund moderner Bestrahlungstechniken sind schwere Bestrahlungsreaktionen heutzutage eher selten. Außerdem reagieren unterschiedliche Personen individuell verschieden auf Bestrahlung. Wichtig ist, Veränderungen unter Bestrahlung den jeweils betreuenden Ärztinnen und Ärzten mitzuteilen.

Die Strahlentherapie in der Schön Klinik Rendsburg

Mit Erfahrung und Empathie führt unser Fachpersonal an mehreren Standorten der Schön Klinik Bestrahlungen durch. Für Fragen zur Bestrahlung, Beschwerden unter Therapie oder danach haben wir gerne ein offenes Ohr. Kontaktieren Sie uns gerne über die jeweiligen Anmeldungen. Wir sind gerne für Sie da!