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Wir helfen Ihnen, Ihre Lebensqualität zurückzugewinnen

Prostataadenom (gutartige Vergrößerung der Prostata)

Ein Prostataadenom ist eine gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostata). Ab dem 40. Lebensjahr vergrößert sich die Vorsteherdrüse bei Männern. Dieses Wachstum kann zu einem Druck auf die Harnröhre (Urethra) und damit zu Harndrang und Problemen beim Wasserlassen führen. Je nach Ausmaß kann die Lebensqualität durch das ständige Aufsuchen der Toilette – auch und insbesondere nachts – stark beeinträchtigt sein. Langfristig drohen auch Schädigungen der Niere durch den fortwährenden Urinstau.

Unseren Spezialistenteams in den Schön Kliniken stehen je nach Schweregrad verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um Ihr Prostataadenom möglichst schonend zu behandeln und Ihre Lebensqualität zu verbessern.

Prostataadenom (gutartige Vergrößerung der Prostata)-Behandlung

So behandeln wir Ihr Prostataadenom
Die Therapieentscheidung ist bei uns immer eine individuelle Entscheidung. Faktoren, die wir dafür berücksichtigen, sind unter anderem der Fortschritt der Erkrankung und Ihr persönlicher Leidensdruck. In vielen Fällen kommt zunächst eine medikamentöse Therapie infrage. Führt diese nicht zur gewünschten Linderung der Beschwerden, kann ein operativer Eingriff helfen, den Urinfluss wiederherzustellen. Dabei setzen wir auf folgende Verfahren:
  • Transurethrale Resektion (TUR-P)
  • Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP)
  • REZUM-Wasserdampftherapie
  • offene chirurgische Therapie (bei sehr großen Adenomen)

Konservative Behandlung

So therapieren wir Prostataadenome konservativ

Eine medikamentöse Behandlung kann bei frühen Stadien bereits ausreichend sein, um Ihre Symptome zu lindern und Ihnen Ihre Lebensqualität zurückzugeben. Hierfür stehen eine Reihe an Optionen zur Verfügung, die wir gerne individuell mit Ihnen besprechen. Dazu zählen unter anderem Phytopharmaka, Alpha-1-Blocker, 5-Alpha-Reduktase-Hemmer, Muskarinrezeptorantagonisten oder Beta-3-Adrenozeptoragonisten.

Alpha-1-Blocker (Alpha-1-Rezeptorantagonisten)
Die Alpha-1-Blocker hemmen die sogenannten Alpha-1-Rezeptoren, die zum Beispiel die Muskelspannung in der Prostata und im Blasenhals steuern. Zu den gängigen Wirkstoffen zählen unter anderem Alfuzosin, Doxazosin, Silodosin, Tamsulosin und Terazosin. Sie können die Beschwerden schnell (in wenigen Tagen) und deutlich (Abnahme des IPSS um 1 bis 4 Punkte) lindern, oft auch langfristig über mehrere Jahre. Sie können jedoch nicht das Fortschreiten der Erkrankung und das Prostatawachstum verhindern.

5-Alpha-Reduktase-Hemmer
Das Enzym 5-alpha-Reduktase wandelt das männliche Sexualhormon Testosteron, unter anderem in der Prostata, in das wirksamere DHT (Dihydrotestosteron) um. Wirkstoffe wie Dutasterid und Finasterid hemmen dieses Enzym. Die Wirkung tritt im Vergleich zu Alpha-1-Blockern erst deutlich später (nach mehreren Monaten) ein, aber sie beeinflusst das Fortschreiten der Erkrankung positiv und kann zu einem Rückgang des Prostatavolumens führen.

Muskarinrezeptorantagonisten (Antimuskarinika)
Die Muskarinrezeptoren sind vor allem auf der unwillkürlichen Muskulatur von Blutgefäßen, Magen, Darm und Harntrakt angesiedelt und vermitteln deren Kontraktion. Wirkstoffe, die diese Rezeptoren hemmen, nennt man Muskarinrezeptorantagonisten (Antimuskarinika) oder auch Anticholinergika. Sie können insbesondere die Symptome häufiges Wasserlassen (Pollakisurie), imperativer Harndrang und Harninkontinenz deutlich reduzieren helfen.

Beta-3-Rezeptoragonist
Die Stimulierung der β-Rezeptoren sorgt für eine Entspannung der glatten Muskulatur.  Während in der Harnblasenmuskulatur in der Speicherphase die Aktivierung von Beta-3-Adrenozeptoren überwiegt, steht die Harnblase während der Entleerungsphase überwiegend unter der Kontrolle des parasympathischen Nervensystems. Eine Stimulierung der Beta-3-Rezeptoren verbessert daher die Speicherphase der Blase und verringert den imperativen Harndrang.

Operative Behandlung

So behandeln wir Ihr Prostataadenom operativ

Führt eine medikamentöse Therapie nicht zum gewünschten Erfolg oder ist die Erkrankung bereits zu weit fortgeschritten, kommen verschiedene operative Verfahren infrage, um Ihr Prostataadenom zu behandeln.

Transurethrale Resektion der Prostata (TURP)
Ziel dieses Eingriffs, den wir durch die Harnröhre minimal-invasiv durchführen – das heißt ohne Schnitt im Unterbauch und damit besonders schonend –, ist es, den Teil der Prostata zu entfernen, der Ihre Beschwerden verursacht. Dafür nutzen wir ein Resektoskop, eine Art Endoskop mit Drahtschlinge, mit dem mittels Hochfrequenzstrom das Prostatagewebe entfernt werden kann. Es verfügt über eine Kamera, um den Eingriff per Bildgebung zu führen und den Fortschritt zu überprüfen. Unsere Spezialisten entfernen mithilfe der Drahtschlinge das Adenom stückchenweise. Im Anschluss wird das abgetrennte Gewebe aus Blase und Harnröhre herausgespült. Für circa 1 bis 3 Tage nach der Operation kommt ein Katheter für das Entleeren der Blase zum Einsatz, bis die Wunde verheilt und das selbstständige Urinieren wieder möglich ist.

Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP)
Mit dem Holmium-Laser kann die gutartige Prostatavergrößerung durch die Harnröhre (transurethral) operiert werden, unabhängig von der Größe der Prostata. Auch sehr große Prostatadrüsen können mit diesem Verfahren komplikationsarm und schonend transurethral operiert werden. Da der Holmium-Laser auch für die Steintherapie angewandt wird, kann ein vorhandener Blasenstein in gleicher Sitzung mit dem Laser entfernt werden. Verglichen mit den herkömmlichen Operationsmethoden (TUR-P und offene Schnitt-OP) sind mit dem Holmium-Laser Operationsrisiken und Blutverlust deutlich vermindert, der Krankenhausaufenthalt ist verkürzt. Aufgrund der guten Blutstillung kann die HoLEP auch unter der Einnahme von ASS (Aspirin) durchgeführt werden.
Bei der HoLEP wird die Prostata durch die Harnröhre ausgeschält, sodass das entfernte Prostatagewebe problemlos vollständig feingeweblich untersucht werden kann, um einen bis dahin nicht bekannten Prostatakrebs auszuschließen. 

Offene chirurgische Therapie (Adenomektomie)
Bei einer offenen Operation findet im Gegensatz zur TURP oder Laserablation ein Einschnitt in der Bauchdecke statt, um die Prostata erreichen und das überschüssige Gewebe abtragen zu können. Dieses Verfahren ist jedoch nur vergleichsweise selten notwendig, beispielsweise, wenn eine starke Vergrößerung der Prostata vorliegt.

Nach einem operativen Eingriff können Sie in den meisten Fällen die Klinik bereits nach wenigen Tagen verlassen. Damit die Wunde vollständig abheilen kann, sollten Sie sich
in den darauffolgenden Wochen körperlich schonen, also starke körperliche Anstrengungen, ruckartige Bewegungen und schweres Heben vermeiden.