Falschgelenk (Pseudarthrose)
Das Falschgelenk (Pseudarthrose) ist ein fehlerhaft ausgeheilter Knochen infolge eines Bruchs (Fraktur), der sich insbesondere an den langen Röhrenknochen entwickeln kann. Der Begriff stammt aus dem Griechischen (pseudos = falsch, arthron = Gelenk) und beschreibt einen schleichenden Prozess, bei dem der gebrochene Knochen nicht wieder stabil zusammenwächst. Unbehandelt kommt es zu stark schmerzenden Fehlstellungen und Bewegungseinschränkungen, die zu Folgebeschwerden, wie Gelenkproblemen und Muskelschwund an der betroffenen Stelle, führen können.
Unsere interdisziplinären Spezialisten-Teams in den Schön Kliniken behandeln Ihr Falschgelenk an Arm, Hand und Bein, um Ihnen wieder zu schmerzfreier Beweglichkeit zu verhelfen und Folgebeschwerden zu verhindern.
Falschgelenk (Pseudarthrose)-Behandlung
Akutbeschwerden beheben und Folgen vorbeugenKonservative Behandlung
Die hochenergetische extrakorporale Stoßwellentherapie kann dabei helfen, die Regeneration von Knochen, Sehnen und Bändern zu unterstützen. Sie kann daher eine sinnvolle Ergänzung zur operativen Therapie der Pseudarthrose sein. Die Behandlung führen wir ambulant und unter lokaler Betäubung (Lokalanästhesie) durch. Die energiereichen Wellen, die Wasser und Weichteilgewebe durchdringen können, sollen die Bildung körpereigener Botenstoffe anregen, die den Heilungsprozess im betroffenen Knochengewebe beschleunigen. Wenn diese Therapie geeignet ist, um die Heilung Ihres Falschgelenks positiv zu beeinflussen, besprechen unsere Experten den Einsatz sowie die Details individuell mit Ihnen.
Operative Behandlung
Die operative Behandlung Ihres Falschgelenks richten wir nach der betroffenen Region sowie der Schwere der Schädigung aus. Einen instabilen Knochen setzen wir an der Bruchstelle wieder zusammen und stabilisieren ihn (Osteosynthese). Im Fall einer fehlgeschlagenen operativen Erstversorgung richten wir den Knochen neu aus und fixieren ihn anschließend. Hierfür verwenden wir spezielle Titannägel und -platten. Je komplexer der Bruch sowie die Weichteilverletzungen sind, desto anspruchsvoller ist die Operation, um Knochen sowie umliegendes Gewebe wiederherzustellen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Bis zu einer gewissen Größe können wir den betroffenen Knochen durch kleine Knochenteile aus anderen Körperregionen ersetzen. Meist werden diese Knochentransplantate aus dem Becken entnommen. Bei länger bestehenden Defekten, gescheiterten vorangegangenen Operationen, schlechten Haut-/Weichteilverhältnissen und größeren Schäden am Knochen ist dies aber oft nicht ausreichend. In solchen Fällen ist eine mikrochirurgische Transplantation von Knochen (vaskularisierter Knochenspan), einschließlich des durchbluteten Gewebes mit Gefäßanschluss (Lappenplastik), notwendig. In diesen schweren Fällen gilt es häufig, eine Amputation des betroffenen Körperteils zu verhindern. Hierzu arbeiten unsere Spezialisten-Teams aus Orthopädie und Unfallchirurgie sowie plastischer Chirurgie eng zusammen, besprechen die Behandlungsmöglichkeiten individuell mit Ihnen und beantworten Ihnen gerne alle Fragen rund um die Operation.