Harnleitertumor
Harnleitertumore befinden sich meist in der Harnwegschleimhaut und sind häufig bösartig. Als Ursachen gelten vor allem das Rauchen von Tabak sowie die langjährige Exposition mit aromatischen Aminen, wie sie etwa in Farben und Lacken enthalten sind. Blut im Urin ist oft ein erstes Anzeichen für die Erkrankung. Um den Krebs zu heilen, müssen betroffene Organe in der Regel teilweise oder ganz entfernt werden.
Detaillierte Infos zu den Ursachen für Harnleiterkrebs sowie zu den Symptomen, der Diagnose und der Behandlung lesen Sie in diesem Artikel. Bei Fragen sind wir gerne für Sie da.
Harnleitertumor-Behandlung
Therapie: Ist Harnleiterkrebs heilbar?Harnleiterkrebs kann geheilt werden, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Besonders gut stehen die Heilungschancen, wenn der Tumor wenig aggressiv, klein und nicht metastasiert ist.
Je nachdem, wie aggressiv die Erkrankung ist und wie weit sie sich bereits ausgebreitet hat, kommen unterschiedliche Maßnahmen infrage. Diese reichen von organerhaltenden Behandlungen bis zur kompletten Entfernung von Harnleiter und Niere.
Konservative Behandlung
Ein Urothelkarzinom, das oberflächlich auf der Schleimhaut des oberen Harntrakts wächst, wird in der Regel als Low Riskeingestuft. In diesem Fall kann häufig ein organerhaltendes, minimalinvasives Verfahren ausreichend sein. Mithilfe eines Endoskops wird der Tumor durch einen Laser verdampft. Wichtig ist es, den Harntrakt nach dem Eingriff regelmäßig endoskopisch zu untersuchen, weil der Tumor an anderer Stelle wieder auftreten kann.
Wenn ein Harnleitertumor bereits Metastasen in andere Organe und Lymphknoten gestreut hat, können zusätzlich zu den üblichen Therapieoptionen weitere Maßnahmen eingesetzt werden. Dazu gehören sogenannte Checkpoint-Inhibitoren – Medikamente, die die Ausbreitung der Erkrankung verhindern sollen – sowie Chemotherapien.
Operative Behandlung
Ein aggressives Harnleiterkarzinom kann schnell in tiefere Schichten der Wände im Harntrakt einwachsen. Es wird als High Riskeingestuft. In diesem Fall reicht eine Laserbehandlung nicht aus. Eine operative Entfernung der betroffenen Niere, des Harnleiters und der Harnblasenmanschette kann nötig sein. Wiederholte Blasenspiegelungen bilden anschließend einen wichtigen Bestandteil der Nachsorge.
Mittlerweile sind in der Urologie in vielen Fällen präzise, minimalinvasive Operationen und auch nierenerhaltende Therapien möglich. Größere, komplizierte Tumore müssen jedoch häufig offen über die Flanke und den Unterbauch operiert werden.
Kleine, lokal begrenzte Tumore, die sich oben oder mittig im Harnleiter befinden, können mittels End-zu-End-Anastomose minimalinvasiv herausgeschnitten werden. So bleiben die gesunden Teile des Harnleiters erhalten. Tumore im unteren Teil des Harnleiters erfordern meist eine Entfernung des unteren Ureter-Drittels. Der verbleibende Teil wird anschließend mit der Harnblase verbunden.
Eine weitere minimalinvasive Methode ist das sogenannte Ileuminterponat. Dabei wird der Harnleiter entfernt und durch ein Stück des Darms ersetzt.