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Intensive Betreuung bei starkem Untergewicht

Extreme Magersucht (Komplexstation)

Patientinnen und Patienten mit extremer Magersucht benötigen eine intensive medizinische, pflegerische und therapeutische Betreuung. Sie müssen oft zunächst körperlich stabilisiert werden. Dazu sind tägliche medizinische und therapeutische Kontakte notwendig. Leider gibt es in Deutschland kaum Einrichtungen, die dies anbieten.

Mit der Komplexstation haben wir seit 2015 diese wichtige Versorgungslücke etwas kleiner gemacht. Seit November 2021 befindet sich die Komplexstation der Schön Klinik Roseneck in Prien. Dort können dann zusätzlich zu erwachsenen gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten auch Jugendliche und privat versicherte Erwachsene aufgenommen werden. Wenn Ihr BMI sehr niedrig ist und/oder Sie an starkem Erbrechen oder Bewegungsdrang leiden, finden Sie bei uns Hilfe: Wir bieten Ihnen eine intensive, der bedrohlichen Magersucht angemessene medizinische und therapeutische Betreuung.

Extreme Magersucht (Komplexstation)-Behandlung

Worauf es jetzt ankommt: der persönliche Bezug
Wenn Sie stark untergewichtig sind, sind Sie oftmals zu schwach, um sich selbst zu versorgen. Sie benötigen eine Bezugsperson, die Sie täglich motiviert und mit Ihnen gemeinsam Krisen bewältigt. Daher werden Sie von unserem therapeutischen und co-therapeutischen Personal 1:1 betreut. Unsere Co-Therapeutinnen und Co-Therapeuten stehen Ihnen Tag und Nacht als Ansprechpersonen zur Verfügung.

Um Ihnen eine Rundumversorgung bieten zu können, arbeiten wir eng mit psychiatrischen und somatischen Kliniken und Konsiliarärztinnen und -ärzten zusammen.

​​​​​​​Wir nehmen uns Zeit für Sie – nutzen Sie unseren Online-Service der Schön Klinik Beratung.

Konservative Behandlung

Extreme Magersucht: Behandlung mit besonderem Konzept

Unser Therapiekonzept besteht aus unterschiedlichen Bausteinen. So sorgen wir für eine ganzheitliche Behandlung Ihrer Erkrankung.


3-Phasen-Behandlung: Der Programmplan für Sie enthält drei Therapiestufen:

  1. Stabilisierungsphase
    Neben der medizinisch-körperlichen Stabilisierung steht in Phase 1 die Wiederernährung neben Krankheitseinsicht und Therapie-Entscheidung im Vordergrund. Zunächst müssen Sie sich intensiv mit der Nahrungsaufnahme auseinandersetzen und sich bewusst für die Weiterführung der Therapie entscheiden.
    Ziel: Ihre medizinische Stabilisierung und Gewichtssteigerung.
  2. Übergangsphase
    Neben Einzeltherapien haben Sie verschiedene Modul- und allgemeine Gruppentherapien sowie Gestaltungs- und Bewegungstherapien. Die Mahlzeiten nehmen Sie in Begleitung von Therapeutinnen und Therpaeuten ein. Ebenso ist eine Teilnahme an der Lehrküche möglich.
    Ziel: Förderung Ihrer Motivation für die Therapie und weitere Gewichtszunahme, Reduktion von Erbrechen, Normalisierung des Bewegungsverhaltens
  3. Intensivphase
    Diese Phase findet auf unseren anderen Essstörungsstationen statt. Hier kommen weitere spezielle Gruppentherapien hinzu, wie das Soziale-Kompetenz-Training oder erweiterte Lehrküche. Der Therapieplan wird mehr und mehr individualisiert.
    Ziel: Gewichtsstabilisierung, Motivation für weitere Gewichtszunahme und das Erlernen normaler Portionsgrößen, Aufbau von Körperakzeptanz, weitere Bearbeitung von Faktoren der Entstehung, Funktion und Aufrechterhaltung der Essstörung, Klärung der nachstationären Versorgung

Nachsorge und ambulante Weiterbehandlung: das Erlernte nachhaltig festigen

Im Verlauf Ihrer Behandlung bereiten Sie sich gemeinsam mit uns auf die Rückkehr in Ihren Alltag vor. Hierfür geben wir Ihnen Strategien an die Hand, die Ihnen helfen, berufliche und private Hürden künftig konstruktiv zu meistern.


Ausdauer und Zeit sind bei der Bewältigung von Essstörungen entscheidende Faktoren. Um einem Rückfall in alte Verhaltensmuster vorzubeugen und das in unserer Klinik Erlernte zu festigen, empfehlen wir deshalb unbedingt eine ambulante Weiterbehandlung. Schließlich sollen die Erfolge nach dem Klinikaufenthalt möglichst von Dauer sein. Wir arbeiten mit Tageskliniken und therapeutischen Wohngruppen zusammen und unterstützen Sie bei der Suche nach einer ambulanten Therapie.

Das Lehrküchenkonzept – gemeinsam kochen und essen lernen

Nach ausreichender Stabilisierung lernen Sie, was eine normale Mahlzeit ist. Um eine neue Beziehung zum Essen aufzubauen, dürfen Sie gemeinsam mit Ernährungsspezialisten ausprobieren, riechen, schmecken, Rezepte aussuchen und nachkochen.

Körperbildtherapie – sich wieder mit dem eigenen Körper anfreunden

Hier geht es um die Auseinandersetzung mit Ihrem eigenen Körper. Sie üben, ihn wertfrei wahrzunehmen, und lernen, ihn trotz Gewichtszunahme zu akzeptieren. Positive Körpererlebnisse führen schließlich zu einem verbesserten Körpergefühl.

Bewegungstherapie – ein gesundes Bewegungsverhalten aufbauen

Diese Gruppentherapie richtet sich an Betroffene mit einem übertriebenen und/oder zwanghaften Bewegungsverhalten. Hier erlernen Sie ein Bewegungsverhalten, das dem jeweiligen Grad des Untergewichtes angemessen ist.

Angehörigengespräche – neue Verhaltensweisen in den Alltag integrieren

Bei Bedarf führen wir in Abstimmung mit Ihnen auch Familiengespräche.

Weitere Bestandteile des Therapiekonzepts

  • kontinuierliche Gewichtskontrolle
  • Vermittlung der wichtigsten Informationen zu Ihrer Erkrankung
  • verschiedene Trainings (zum Beispiel: alltagsbezogenes Training, Selbstsicherheitstraining, Skills-Training)
  • Physiotherapie
  • Gestaltungstherapie
  • Ernährungsberatung
  • medizinische Therapie (zum Beispiel: regelmäßige Arztgespräche, medikamentöse Behandlung)