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Was passiert, wenn die Lunge kollabiert?

Lungenkollaps

Bei einem Lungenkollaps (Pneumothorax) dringt aus unterschiedlichen Gründen Luft in den Pleuraspalt ein. Dort herrscht bei gesunden Menschen ein Unterdruck, durch den die Lunge in der Brusthöhle aufgespannt ist. Gelangt Luft in den Pleuraspalt, geht der Unterdruck verloren, die Lunge verliert ihre Spannung und kollabiert. Der Sauerstoffaustausch ist dadurch behindert, was zu Beschwerden wie Atemnot führen kann.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, weshalb ein Pneumothorax entsteht, welche Formen es gibt und wie er sich für Betroffene anfühlt. Die Experten der Schön Kliniken informieren außerdem über Diagnostikverfahren und Behandlungsmöglichkeiten. Sie haben weitere Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an uns. Wir freuen uns, Ihnen weiterhelfen zu können!

Lungenkollaps-Behandlung

Beobachtung, Drainage, Operation: Therapie bei einem Pneumothorax
Die Behandlung eines Pneumothorax kann in Abhängigkeit von seiner Größe und Ursache variieren. In leichten Fällen kann eine Beobachtungsstrategie ausreichend sein, während bei größeren oder symptomatischen Pneumothoraces eine aktive Intervention durch eine Drainage notwendig wird.
In bestimmten Fällen, insbesondere bei einem wiederkehrenden Pneumothorax oder einem Spannungspneumothorax, kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein. In jedem Fall muss individuell abgewogen werden, welcher Behandlungsweg passend ist.

Konservative Behandlung

Beobachtung

Liegt beispielsweise ein primärer Spontanpneumothorax mit geringen Beschwerden vor, ist eine Drainage oder Operation oft nicht notwendig. Die Patientin / der Patient sollte zur Überwachung für einige Tage stationär im Krankenhaus bleiben. In dieser Zeit nimmt die Lunge die Luft aus dem Pleuraspalt meist von selbst wieder.

Thoraxdrainage

Bei starken Symptomen, wie anhaltender Atemnot, und sobald der Pneumothorax mehr als 20 % des Lungenvolumens ausmacht, ist eine Thoraxdrainage sinnvoll. Mit örtlicher Betäubung und/oder in leichter Analgosedierung wird ein Schlauch durch den Rippenraum in den Pleuraspalt geführt, um die eingedrungene Luft abzuleiten und den Druck zu normalisieren.
Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko, dass es zu einem erneuten Pneumothorax kommt; durch eine Operation kann dieses Risiko reduziert werden. Empfehlenswert ist ein operativer Eingriff, sobald ein

  1. Lungenkollaps das erste Mal wieder auftritt (Rezidivpneumothorax),
  2. ein massiver Pneumothorax (totaler Kollaps) vorliegt,
  3. röntgenologisch pathologische Veränderungen von Lunge sowie Lungen- oder Rippenfell vorhanden sind,
  4. eine lang andauernde Luftleckage vorliegt,
  5. sich die Lunge unter Sogbehandlung nicht vollständig ausdehnt,
  6. ein Rezidivpneumothorax nach Aspiration oder Thoraxdrainagenbehandlung entsteht;
  7. dies natürlich in Abhängigkeit von Rezidivrisiko, Lebensumständen, Wunsch der Patientin / des Patienten sowie Risiken einer Behandlung

Operative Behandlung

Operation bei Pneumothorax

Die chirurgische Intervention bei einem Pneumothorax ist insbesondere bei wiederkehrenden oder komplizierten Fällen ein entscheidender Schritt, um eine langfristige Lösung zu finden. Die videoassistierte Thorakoskopie (VATS), ggf. auch die roboterassistierte Behandlung (RATS), kommt hier als schonende minimalinvasive Methode oft zum Einsatz. Dabei werden kleine Einschnitte in der Brustwand vorgenommen und spezielle Instrumente zusammen mit einer Kamera eingeführt, um das betroffene Lungengewebe zu visualisieren und zu behandeln. Mit dieser Technik können wir

  • Luftlecks verschließen,
  • Blasen entfernen oder
  • eine Pleurodese durchführen, bei der die Lunge vorsichtig an der Brustwand fixiert wird, um ein erneutes Kollabieren zu verhindern, sowie
  • Rezidive bestmöglich verhindern.
In komplexeren Fällen kann selten eine offene Thorakotomie notwendig sein, die einen größeren Zugang zur Lunge bietet. Alle Operationen erfordern eine sorgfältige postoperative Überwachung, um Komplikationen zu vermeiden und eine effektive Heilung zu gewährleisten.