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Lymphdrüsenkrebs (maligne Lymphome)

Lymphdrüsenkrebs ist die umgangssprachliche Bezeichnung für maligne Lymphome. Dabei handelt es sich um eher seltene, bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems. Zu diesem gehören unter anderem die Lymphknoten, die Lymphgefäße, das lymphatische Gewebe im Rachen und im Magen-Darm-Trakt, das Knochenmark sowie die Milz. Über das lymphatische System und das Blut kann der Krebs im Körper verteilt werden und in andere Organe streuen.

Eine große Gruppe verschiedener Krebserkrankungen

Hinter der Bezeichnung „maligne Lymphome“ oder „Lymphdrüsenkrebs“ verbirgt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Krebserkrankungen. Diese werden in zwei große Gruppen eingeteilt: das Hodgkin-Lymphom und die Non-Hodgkin-Lymphome.

Das Hodgkin-Lymphom

Das Hodgkin-Lymphom geht von bösartig entarteten B-Lymphozyten in Lymphknoten aus. Bei den B-Lymphozyten handelt es sich um eine Art der Abwehrzellen des Immunsystems, die zu den weißen Blutkörperchen gehören. Bei der Erkrankung gibt es zwei Altersgipfel: Betroffen sind häufig Menschen zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr sowie Personen nach dem 65. Lebensjahr. Grundsätzlich kann das Hodgkin-Lymphom aber in jedem Lebensalter auftreten.

Non-Hodgkin-Lymphome

Non-Hodgkin-Lymphome können ihren Ursprung in unterschiedlichen lymphatischen Organen haben. So geht zum Beispiel das Multiple Myelom vom Knochenmark aus („Knochenmarkkrebs“). Bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) finden sich die entarteten Zellen neben dem Knochenmark und der Milz auch im Blut. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Lymphom-Arten. Non-Hodgkin-Lymphome treten meist im höheren Lebensalter auf.  

Je nach Art des Non-Hodgkin-Lymphoms sind entweder B-Lymphozyten oder T-Lymphozyten (diese sind ebenfalls Zellen des Immunsystems) entartet. Man spricht entsprechend von einem B-Zell-Lymphom oder einem T-Zell-Lymphom. Außerdem werden Non-Hodgkin-Lymphome nach ihrer Wachstums- und Ausbreitungsgeschwindigkeit eingeteilt. Lymphome, die eher langsam wachsen und nur wenig Beschwerden verursachen, gelten als niedrig maligne oder „indolent“. Dazu gehören etwa das Multiple Myelom und das Follikuläre Lymphom. Wenn sich die bösartig veränderten Zellen schnell ausbreiten, was mit ausgeprägten Krankheitszeichen einhergehen kann, spricht man von einem „aggressiven“ Lymphom. Ein Beispiel ist das Burkitt-Lymphom. 

Lymphdrüsenkrebs (maligne Lymphome)-Behandlung

Konservative Behandlung

Vielfältige Behandlungsoptionen

Lymphdrüsenkrebs wird in der Regel mit verschiedenen Medikamenten und eventuell einer zusätzlichen Strahlentherapie behandelt. Eine chirurgische Entfernung der Krebszellansammlungen erfolgt nicht (außer im Rahmen einer Gewebeprobe), da mit einer Operation keine Heilung erreicht wird.     

Die Therapie orientiert sich neben der Ausbreitung der Erkrankung auch an der allgemeinen Fitness sowie an dem Gesundheitszustand beziehungsweise an Begleiterkrankungen der Patientin oder des Patienten. Je nach Art des Lymphoms kommen meist Chemotherapien, Antikörpertherapien, Antikörper-Wirkstoff-Therapien (beim klassischen Hodgkin Lymphom), weitere Immuntherapien oder Kombinationen dieser Therapien zum Einsatz. Patientinnen und Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom oder einem anderen Lymphdrüsenkrebs erhalten manchmal auch eine Strahlenbehandlung, um das Ergebnis der medikamentösen Therapie zu unterstützen.

Liegt ein sehr langsam wachsendes Non-Hodgkin-Lymphom vor, kann in einigen Fällen abgewartet und auf eine Behandlung zunächst verzichtet werden. Die Entwicklung des Lymphoms wird dann in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Ein aggressives Lymphom muss hingegen sofort behandelt werden.  

Manchmal ist auch die Teilnahme an einer klinischen Studie möglich, in der eine neuartige Therapie geprüft wird. Bei einigen wenigen Lymphom-Arten kann außerdem in Einzelfällen eine Krebsimmuntherapie mit CAR-T-Zellen erwogen werden. 

Das Hodgkin-Lymphom ist oft heilbar

Das Hodgkin-Lymphom gilt heutzutage als sehr gut behandelbare Erkrankung. Wenn das Lymphom noch nicht weit fortgeschritten ist, lässt sich bei den meisten Patientinnen und Patienten mit der Therapie eine Heilung erreichen. Auch bei einem fortgeschrittenen Stadium oder bei einem Wiederauftreten der Erkrankung gibt es Ansätze, mit denen sich Morbus Hodgkin häufig erfolgreich zurückdrängen lässt.