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Wir bringen die kindliche Wirbelsäule wieder in Form

Morbus Scheuermann

Die gesunde Wirbelsäule bildet von der Seite her betrachtet ihre typische S-Form. Hals- und Lendenwirbelbereich sind leicht nach vorne (ventral) und die Brust- und Sakralwirbel nach hinten (dorsal) gekrümmt. Beim Morbus Scheuermann ist diese natürliche Wirbelsäulenform aufgrund einer Wachstumsstörung krankhaft verändert und die Wirbelsäule im Bereich der Brustwirbel stark nach hinten verkrümmt (Hyperkyphose). Diese Verformung führt zu einem Rundrücken bis hin zu einem sichtbaren Buckel und kann Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und Wirbelgelenkblockaden auslösen sowie langfristig vorzeitigen Verschleiß (Wirbelsäulenarthrose) verursachen.

Unsere Spezialisten der Kinderorthopädie in den Schön Kliniken behandeln Morbus Scheuermann frühestmöglich, um akute Beschwerden zu lindern und langfristigen Folgeschäden vorzubeugen.

Morbus Scheuermann-Behandlung

Wir verhelfen Ihrem Kind zu einer aufrechten Körperhaltung
Die Therapie des Morbus Scheuermann richten wir nach den individuellen Beschwerden Ihres Kindes sowie der Stärke der Wirbelsäulenverkrümmung aus, die wir anhand des Cobb-Winkels bestimmt haben. Bei einer normalen Brustwirbelsäulenkrümmung (Kyphose) liegt der Winkel zwischen 20 und 40 Grad. Bei einem Winkel bis zu 50 Grad behandeln wir in der Regel konservativ mit Physiotherapie. Liegt der Winkel zwischen 50 und 70 Grad, empfehlen wir bei Kindern in der Wachstumsphase zusätzlich ein Korsett (Orthese), das die aufrechte Körperhaltung unterstützt. Eine Operation kommt nur in äußerst seltenen Fällen (Winkel > 75 Grad) und nach Abschluss der Wachstumsphase in Betracht.

Konservative Behandlung

So behandeln wir den Morbus Scheuermann bei Ihrem Kind ohne Operation

Morbus Scheuermann ist eine Erkrankung, die meist konservativ gut behandelbar ist und am Ende der Wachstumsphase von allein zum Stillstand kommt. Der Krümmung der Wirbelsäule können Patientinnen und Patienten aktiv entgegenwirken, indem sie in Bauchlage auf einer eher harten Matratze schlafen und Sportarten ausüben, die den Rücken und die Wirbelsäule möglichst wenig belasten. Hierzu beraten unsere Experten Sie und Ihr Kind individuell.

Schmerzlindernde und muskelentspannende Medikamente helfen Ihrem Kind, eine Schonhaltung zu vermeiden, und ermöglichen ein schmerzfreies physiotherapeutisches Training. Dieses spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung des Morbus Scheuermann, um das Fortschreiten zu verlangsamen oder aufzuhalten. Bei leichten Erkrankungsformen und einer frühzeitigen Diagnose reicht eine konsequent durchgeführte und auf Ihr Kind abgestimmte Krankengymnastik aus. Unsere speziell ausgebildeten Therapeutinnen und Therapeuten unterstützen dabei, die Rumpfmuskulatur zu stärken und zu stabilisieren und eine ausgeglichene Bauch- und Rückenmuskulatur aufzubauen. Wenn die Physiotherapie alleine nicht den gewünschten Erfolg erzielt, kann Kindern in der Wachstumsphase zusätzlich ein Stützkorsett helfen, die Haltung zu korrigieren, das Fortschreiten aufzuhalten und die Rückenschmerzen deutlich zu reduzieren.

Operative Behandlung

So operieren wir bei Morbus Scheuermann

Eine Operation des Morbus Scheuermann kommt nur in seltenen und schweren Ausnahmefällen und nur nach abgeschlossener Wachstumsphase in Betracht. Bei Mädchen ist dies frühestens ab dem 16. Lebensjahr und bei Jungen ab dem 19. Lebensjahr der Fall. Bei einem Krümmungswinkel der Brustwirbelsäule von mindesten 75 Grad und starken Rückenschmerzen, die nicht konservativ behandelbar sind, kann eine Wirbelsäulenversteifung (Spondylodese) helfen, die Schmerzen zu beheben, die Stützfunktion der Wirbelsäule wiederherzustellen und zu vermeiden, dass der starke Druck auf das Rückenmark (Kompression) zu neurologischen Ausfällen führt. Die Wirbelsäulenversteifung ist eine Operation, bei der die Wirbelkörper im betroffenen Wirbelsäulenabschnitt durch Schrauben in die richtige Position gebracht und versteift sowie durch kleine Verbindungen stabilisiert werden. Im Rahmen des Eingriffs können wir auch geschädigte Bandscheiben entfernen und durch körpereigenes Knochengewebe ersetzen. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose.