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Depression bei Jugendlichen

Depressionen betreffen rund 5 Prozent aller Jugendlichen. Die anhaltenden krankhaften Gemütsstörungen können mit verschiedenen seelischen und körperlichen Beschwerden einhergehen und Betroffene in ihrem Schulalltag und Sozialleben stark einschränken. Vor allem mit dem Einsetzen der Pubertät steigt das Risiko für Teenager, an Depressionen zu erkranken.

Die Experten der Schön Klinik behandeln Jugendliche mit viel Erfahrung und auf Basis neuester wissenschaftlicher Standards. In diesem klären wir rund um das Thema Depressionen im Jugendalter auf – von den Ursachen über die Symptome und Diagnose bis hin zur Behandlung.

Ursachen & Symptome

Wie entsteht eine Depression bei Teenagern?

Die Ursachen einer Depression setzen sich meist aus mehreren Faktoren zusammen. Dazu gehören die genetische Veranlagung sowie Erfahrungen in der Kindheit. Außerdem spielen einschneidende Veränderungen, anhaltende Belastungen oder Schicksalsschläge eine Rolle. Mögliche Belastungsfaktoren sind beispielsweise Misshandlung und Vernachlässigung von Jugendlichen sowie die Trennung der Eltern. Psychische Erkrankungen der Eltern können sich ebenfalls negativ auswirken.

Kennzeichnend ist, dass die daraus folgenden Symptome unverhältnismäßig lange andauern oder unverhältnismäßig stark sind.

Manche Jugendliche, die später an Depressionen erkranken, bewerten sich selbst übermäßig streng und leiden unter Scham sowie geringem Selbstvertrauen – schon bevor die Krankheit ausbricht.

Welche Rolle spielen soziale Medien bei der Entstehung von Depressionen bei Jugendlichen?

Soziale Medien haben potenziell negative Auswirkungen auf die Psyche von Jugendlichen wie Erwachsenen. Nutzer und Nutzerinnen können durch Social Media den Anschluss an ihr Sozialleben verlieren, Cybermobbing erfahren oder zur Teilnahme an gefährlichen Trends verleitet werden.

Es gibt bisher jedoch keine Studienergebnisse, die eindeutig belegen, dass die Social-Media-Nutzung bei Jugendlichen Depressionen verursacht oder begünstigt. Darüber hinaus können soziale Medien sogar dabei helfen, über psychische Erkrankungen aufzuklären oder sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Typische Symptome einer Depression bei Jugendlichen

Wie kann man eine Depression bei Jugendlichen erkennen?

Häufige Symptome einer Depression im Jugendalter sind:

  • Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit & Freudlosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Leistungsabfall & Konzentrationsprobleme
  • Sozialer Rückzug & Interessensverlust
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Selbstverletzung
  • Entscheidungsprobleme & Zukunftsängste
  • Selbstwertprobleme

Wenn ein Teenager beispielsweise kein Interesse an den Dingen zeigt, die ihm bis vor Kurzem noch Freude bereiteten, sich verstärkt zurückzieht, schlechtere Schulleistungen erzielt oder Gewicht verliert, kann das unter anderem auf eine Depression hindeuten.

Anhaltende Verdauungsprobleme, Tinnitus, Hyperakusis, Schwindel und körperliche Schmerzen sind ebenfalls mögliche Anzeichen von Depressionen bei Jugendlichen.

Möglicherweise erscheinen einige der beschriebenen Symptome vertraut. Hier geht es zum Selbsttest Depression – er kann bei der Einschätzung helfen, ist aber kein Ersatz für eine medizinische Beratung und Diagnostik.

Wie unterscheidet sich die Depression bei Jugendlichen von der bei Erwachsenen?

Bei Jugendlichen äußert sich eine Depression ähnlich wie bei Erwachsenen. Auch bei ihnen besteht das Risiko eines Suizids. Jugendliche deuten einen Suizidversuch in der Mehrzahl der Fälle kurz vorher an. Derartige Anzeichen müssen unbedingt ernst genommen werden und eine jugendpsychiatrische Untersuchung nach sich ziehen.

Im Unterschied zu Jugendlichen und Erwachsenen zeigt sich eine Depression bei Kindern oft auf andere Weise. Die körperlichen Anzeichen – zum Beispiel Bauchschmerzen – sind meist stärker ausgeprägt. Außerdem lässt sich häufig erkennen, dass Kinder weniger Lust am Spielen haben und sich sogar apathisch verhalten. Depressive Kinder können zudem reizbar sein und unter Stimmungsschwankungen sowie Wutausbrüchen leiden.

Welche langfristigen Auswirkungen kann eine unbehandelte Depression bei Jugendlichen haben?

Wird eine Depression in der Pubertät nicht behandelt, kann sie andauern und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken. Körperliche Symptome können sich in dieser Zeit verstärken. In vielen Fällen klingt die Erkrankung jedoch nach circa 8 Monaten wieder ab. Allerdings kann eine unbehandelte Depression erneut auftreten. Mit der passenden Behandlung lässt sich die Dauer der Depression verkürzen.

Welche Arten von Depressionen im Jugendalter gibt es?

Laut dem internationalen Klassifizierungssystem der ICD-10 unterscheiden wir verschiedene Arten von Depressionen. Danach richtet sich letztendlich die Wahl der passenden Behandlung.

  • Depressive Episode: Die kennzeichnenden Symptome treten mindestens 2 Wochen lang auf.
  • Rezidivierende depressive Störung: Nach der Ausheilung der Depression kommt es zu mindestens einer weiteren Episode.
  • Chronische Depression: Die Symptome dauern mindestens 2 Jahre an.
  • Dysthymia: Die Beschwerden sind schwächer ausgeprägt und beeinträchtigen den Alltag weniger stark.
  • Depressive Anpassungsstörung: Die Depression tritt nach einem schweren Lebensereignis auf und dauert meist maximal 2 Jahre an.
  • Disruptive Launenfehlregulationsstörung: Bei Kindern können statt der für Depressionen typischen Traurigkeit und Antriebslosigkeit starke Reizbarkeit, Aggressivität und Wutausbrüche auftreten.

Depressionen treten häufig in Begleitung anderer psychischer Störungen auf (Komorbidität). Dazu gehören bei Jugendlichen etwa Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen. Auch körperliche Erkrankungen und Drogenkonsum können mit einer Depression in Verbindung stehen.

Diagnostik

Wie wird eine Depression bei Jugendlichen diagnostiziert?

Die Diagnose einer Depression erfolgt bei Jugendlichen im Gespräch mit einem Arzt/einer Ärztin oder mit einer psychotherapeutischen Fachkraft. Auch Informationen der Eltern, Lehrerinnen und Lehrer werden mit einbezogen. Im Gespräch geht es um Symptome, potenzielle Ursachen und mögliche Selbstmordgedanken. Auch eine Verhaltensbeobachtung ist möglich. So erheben unsere Spezialisten systematisch einen psychischen Befund des Patienten/der Patientin.

Mithilfe von körperlichen Untersuchungen kann der Arzt/die Ärztin zudem andere Erkrankungen ausschließen.

Folgende Kriterien müssen für die Diagnose einer Depression im Jugendalter erfüllt sein:

  • Der/die Betroffene fühlt sich traurig und/oder reizbar.
  • Er/sie hat das Interesse an vielen Aktivitäten verloren.
  • Er/sie erlebt weitere Symptome, z.B. Schlafprobleme oder verminderten Appetit.
  • Die Symptome treten über mindestens 2 Wochen hinweg so gut wie jeden Tag auf.

Im Rahmen der Diagnose ermitteln wir den Schweregrad der Depression, identifizieren mögliche Begleiterkrankungen und empfehlen eine Behandlung, die auf die individuellen Umstände der betroffenen Person abgestimmt ist.